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12. - 13. století

Ottokar I. Přemysl

Erster böhmischer König mit Erbtitel
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Přemysl war der jüngere Sohn König Vladislavs II. Nach dem Tod des Königs kam es im damals sehr zahlreichen Přemyslidengeschlecht zu Streitigkeiten um die Nachfolge, und obwohl der König seinen ältesten Sohn Bedřich hatte durchsetzen wollen, erkannten die übrigen Přemysliden diesen nicht an. Die erste Erwähnung Přemysls stammt aus der Zeit seiner Verbannung nach Meißen in den 70. Jahren des 12. Jahrhunderts. Dort heiratete er auch seine erste Frau, Adelheid. Ende der 70. Jahre kehrte Přemysl nach Böhmen zurück und unterstützte seinen Halbbruder, den Fürsten Bedřich. In dessen Namen führte er im Jahr 1185 auch einen Feldzug gegen die rebellierenden Mähren und seinen Bruder Konrad Otto. Vier Jahre später stirbt Bedřich jedoch, und die Frage der Nachfolgeschaft wird damit erneut aufgeworfen.
Zunächst wird der bereits erwähnte Konrad Otto Fürst, der jedoch bald darauf stirbt und von Wenzel II. ersetzt wird. Auch diese Episode blieb nur von kurzer Dauer, da Wenzel die Unterstützung verliert und bald darauf stirbt. Durch den Einsatz eines weiteren Bruders, des Bischofs Heinrich Bretislav, wird der Fürstentitel im Jahr 1192 endlich Přemysl zugesprochen. Přemysl trat in seiner Regentschaft so selbstbewusst auf, dass er sich sowohl den deutschen Kaiser Heinrich VI., als auch Bischof Heinrich zum Feind machte. Dem konzentrierten Druck der beiden konnte er nicht standhalten, wurde abgesetzt, und den Fürstenthron bestieg an seiner Stelle gerade Bischof Heinrich. Dieser stirbt jedoch im Jahr 1197, bald gefolgt von Kaiser Heinrich VI., und hierdurch eröffnete sich für Přemysl der Weg zurück zur Macht. Přemysl sprach sich mit einem weiteren Bruder,

Vladislav Heinrich, ab und wurde Fürst.
Přemysl gelang es danach, im Streit der beiden Anwärter auf die Kaiserkrone, Philipp von Schwaben und Otto von Braunschweig, geschickt zu manövrieren. Wechselweise unterstützte er beide und erhielt von beiden außerordentliche Privilegien, die in der Bestätigung seines Königstitels und im Verzicht auf Eingriffe in die Wahl des böhmischen Herrschers bestanden. Sein pragmatischer Wechsel von einer auf die andere Seite trug ihm eine Rüge vom Papst ein, aber auch damit wurde Přemysl fertig. Der Papst war auch dagegen, dass Přemysl seine Gattin Adelheid von Meißen verstoßen und Konstanze von Ungarn geheiratet hatte (er wurde dadurch Schwager des ungarischen Königs). Přemysl besänftigte den Papst durch die vorübergehende Unterstützung Otto von Braunschweigs, den Günstling des Papstes. Philipp von Schwaben wurde später ermordet, und Přemysl beschloss schließlich, den jungen Friedrich II. zu unterstützen. Dieser gab ihm im Jahr 1212 in Basel drei Urkunden, von denen die Goldene Sizilianische Bulle die wichtigste war, da sie den Königstitel auch für Přemysls Nachkommen bestätigte und dadurch die Ganzheit des Königreiches sicherte. Die weitere Regierungszeit Přemysls stand im Zeichen des Streites mit dem Bischof Andreas, bei dem es um den Machtkampf zwischen kirchlicher und weltlicher Gewalt ging und der mit der Niederlage des Bischofs und dessen Tod im römischen Exil endete.
Ottokar I. Přemysl war ein großer Herrscher und ein fähiger Politiker, der Böhmen aus der Krise brachte und das Land in bedeutendem Maße stärkte. Seinen Nachfolgern hinterließ er einen innerlich starken und konsolidierten Staat.

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