17. - 18. století
Leopold I.
Habsburger Kaiser
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Nachfolger des Vaters sollte ursprünglich der älteste Sohn, Ferdinand IV., werden. Die beiden weiteren älteren Brüder Philipp August und Maximilian Thomas waren noch vor Leopolds Geburt gestorben. Leopld war ein starker Regent, der Österreich zu Weltmachtstatus führte.
Der Vater hatte für Leopold eine geistliche Laufbahn bestimmt. Im Jahr 1654 starb sein Bruder Ferdinand jedoch unerwartet und Leopold wurde Thronfolger. Der Vater wollte Leopold auch die Kaiserkrone sichern, stieß aber auf den Widerstand Frankreichs, dass den Einfluss der Habsburger im Reich zurückdrängen wollte.
Nach dem Tode des Vaters kämpfte Leopold um die Kaiserkrone, im Jahr 1658 gewann er diesen Kampf und wurde zum römisch-deutschen Kaiser gewählt. Unter der Herrschaft Leopolds l. sah sich die Habsburger Monarchie Angriffen von außen ausgesetzt. Von der einen Seite attackierte Frankreich, von der anderen das Osmanische Reich. Die innere Stabilität des Reiches war gefährdet durch die schlechte Situation in Ungarn. Der hiesige Adel führte mehrere
Aufstände, wobei er sich mit den Siebenbürger Fürsten und mit den osmanischen Türken verbündete. In den Jahren 1663 – 64 kam es zu Kämpfen mit den Türken. Zwanzig Jahre später bedrohten die osmanischen Armeen sogar Wien.
Durch das Verdienst der europäischen Regenten wurden die Türken im Jahr 1683 geschlagen. Die christlichen Armeen vertrieben schließlich die Türken in den 80. und 90. Jahren des 17. Jahrhunderts aus Ungarn.
Die Böhmischen Länder genossen unter der Herrschaft Leopolds I. dauerhaften Frieden und konnten sich auch wirtschaftlich von den Folgen des Dreißigjährigen Krieges erholen. Ein großes Problem stellte jedoch die soziale Lage auf dem Land dar, wo die Untertanen in Konflikt mit der Obrigkeit gerieten. Zum großen Bauernaufstand kam es in Böhmen im Jahr 1680, also zu einer Zeit, als Leopold in Prag weilte.
Der Kaiser war ein kultivierter Regent, ein Kunstliebhaber, der auch komponierte, sowie an Ballett- und Theateraufführungen teilnahm. Der Wiener Hof wurde unter ihm zu einem Zentrum der Kultur.
