Prague Minos Guide

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16. - 17. století

Die Geschichte des Don Julius Caesar

Das Schicksal eines missratenen Sohnes Kaiser Rudolfs II.
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Diese tragische Geschichte endet sowohl für den Sohn als auch für den Vater unglücklich. Rudolfs langjährige Favoritin und Geliebte, Katharina Strada, gebar ihm im Jahr 1585 einen Sohn. Damals war sie 18 Jahre alt. Rudolfs Wunsch war es, den Sohn in der Tradition der spanischen Infanten zu erziehen und setzte große Hoffnung in ihn. Bereits in früher Kindheit traten jedoch angeborene Eigenschaften und eine gewisse Persönlichkeitsstörung beim Jungen auf. Der kleine Engel quälte Haustiere und verhielt sich auch gegenüber Spielkameraden aggressiv. Später kam dann noch der Alkohol dazu und bereits im frühen Mannesalter war er schon Alkoholiker. Damit nicht genug, kamen noch eine ungezügelte Sexualität in Verbindung mit Sadismus hinzu. Mit 20 Jahren war der Jüngling, der mit seinen Gefolge loszog, um sich zügellosen Vergnügungen hinzugeben, ein Schrecken der Armen und Städter. Rudolf konnte die sich häufenden Beschwerden und die Schande nicht mehr ertragen und ordnete die Internierung des Jünglings in einem Kloster an. Dort wurde ihm der Alkohol und manchmal auch Nahrung verweigert, was seine Wildheit nur noch stärkte. Dem Kaiser tat jedoch sein darbender Sohn leid, so dass er diesem erneut relative Freiheit gab und ihn nach Český Krumlov schickte, das sich bereits in der Hand des Kaisers befand (Peter Wok von Rosenberg hatte es wegen finanziellen Schwierigkeiten verkaufen müssen). Der gelangweilte und lasterhafte Sprössling dankte ihm seine Güte freilich damit, dass seine Gewalttätigkeit noch eskalierte und er in der weiten Umgebung Angst und Schrecken verbreitete. Die Ratsherren von Krumlov

beschwerten sich, aber die Angelegenheit wurde unter den Teppich gekehrt, was Julius weitere Zeit für seine Überfälle bot, die insbesondere auf Hütten zielten, in denen junge Mädchen wohnten. Schließlich verliebte er sich (zumindest behauptete er dies) im Jahr 1607 in die Tochter des örtlichen Barbiers. Das Mädchen zog zunächst Vorteil aus dem Verhältnis mit dem hochgeborenen Liebhaber. Dieser war ihrer jedoch bald überdrüssig und beendete die Beziehung auf wahrhaft originelle Weise. In einem Anfall von Zorn stach er sie mit dem Rapier und warf sie dann aus dem Fenster. Das schwerverletzte Mädchen genas wieder, und bald erschien auch ein Bote des Infanten, der sie auf seine Burg bat, um ihr Wiedergutmachung leisten zu können. Das Mädchen zögerte, und der Infant stimmte eine andere Tonlage an - nun drohte er, ihre Familie zu töten, wenn sie nicht auf der Burg erschiene. Das Mädchen machte sich also auf den Weg zur Burg, wo sie von dem Jüngling mehrere Stunden lang vor den Augen seiner Bediensteten bestialisch gefoltert und schließlich ermordet wurde. Den Leib zerteilte er dann angeblich noch. Dies war dann auch der letzte Auftritt von Rudolfs Sohn. Seine Geisteskrankheit entwickelte sich mit rasender Geschwindigkeit. Er zerstörte die gesamte Inneneinrichtung, wusch sich nicht mehr, zerriss die Bettlaken und griff die Bediensteten mit lauten Schreien an. Rudolf ließ ihn in bewachte Zimmer einsperren und ordnete dann angeblich im Jahr 1609 seinen Tod durch Erwürgen an. Offiziell wurde als Todesursache ein Abszess im Hals angegeben. Nun ja, Rudolf II. hatte es als Vater nicht leicht.

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