Prague Minos Guide

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19. - 20. století

Tomáš Garrigue Masaryk

Erster tschechoslowakischer Präsident
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Führender tschechischer Politiker und Philosoph. Später erster und legendärer Präsident der Tschechoslowakei. Am Ende seines Lebens wurde er mit der nazistischen Gefahr konfrontiert, deren Ausbruch er jedoch nicht mehr erlebte.

Masaryk stammte aus einfachen Verhältnissen. Er studierte ab 1869 am Akademischen Gymnasium und widmete seine gesamte Zeit dem intensiven Studium insbesondere der Sprachen und der Philosophie. Im Jahr 1872 macht er das Abitur und schreibt sich an der Fakultät für Philosophie in Wien ein. 1876 beendet er sein Universitätsstudium und bricht zu Reisen nach Italien und Deutschland auf. In Deutschland verbrachte er ein Jahr an der Leipziger Universität. Dieser Aufenthalt bedeutete für Masaryk nicht nur eine Erweiterung seines Bildungsstands, vor allem traf er hier im Juni 1877 zum ersten Mal seine zukünftige Lebensgefährtin, Charlotte Garrigue, Tochter eines wohlhabenden Unternehmers aus New York. Schon bald darauf kam es zur Verlobung. Masaryk machte sich nach seiner Rückkehr nach Wien an den Aufbau einer unabhängigen Existenz. Als optimaler Weg hierzu schien ihm die Annahme einer Dozentur. Seine Pläne wurden jedoch durch die Nachricht von einem Unfall Charlottes durchkreuzt. Er fuhr nach Amerika, wo die Verlobten 1878 die Ehe schließen.

Mit seiner Persönlichkeit, seinen Ansichten und dem Verhältnis zu seinen Studenten war er eine absolute Ausnahmeerscheinung; er versetzte das konservative Milieu durch seine Vorlesungen zu verschiedenen, bis dahin tabuisierten Themen (soziale Probleme, Prostitution usw.) in Verwunderung. Nicht anders verhielt sich dies bei seiner Frau, einer voll emanzipierten Amerikanerin. Trotz dieser Verschiedenheit und gewisser Widersprüche wurde er jedoch von der tschechischen Gesellschaft angenommen und respektiert. Ab 1883 redigierte er die wissenschaftliche Zeitschrift Athenaeum, auf deren Seiten er zusammen mit einer eigenen Interpretation Gebauers Abhandlung mit dem Vorschlag einer erneuten

und präzisen Überprüfung der Königinhofer und der Grünberger Handschriften veröffentlichte. Auf diese Weise entstand zunächst ein Disput, der sich nach und nach zu einer die gesamte Nation erfassenden Affäre ausweitete, in der patriotisches Empfinden und Nationalpolitik gegen die wissenschaftliche Wahrheit standen. Durch Argumente und Gutachten wies Masaryk zwar nach, dass es sich um Fälschungen handelte, zahlte aber dafür den Preis des Vertrauensverlustes in der tschechischen Gesellschaft. Im Laufe des Streits um die Handschriften formte sich eine Gruppe bestehend aus J. Gebauer, J. Goll, O. Hostinský und August Seydler, der sich später zahlreiche jüngere Anhänger Masaryks, anschlossen, insbesondere J. Herben. Diese Umstände lenkten Masaryks Interesse auf die Politik. Seine damaligen Mitarbeiter waren J. Kaizl und K. Kramář. Die neu entstandene politische Richtung nannte Masaryk selbst "Realismus". Masaryk wird 1891 für die Partei der Jungtschechen in den Reichsrat gewählt.
Nach Kriegsausbruch entscheidet er sich für den aktiven Widerstand gegen die österreichisch-ungarische Monarchie. Kurz vor Jahresende 1914 fährt er nach Italien und kehrt, durch Freunde gewarnt, nicht mehr in seine Heimat zurück. Er wirkte in der Schweiz (1915) und zieht im Laufe dieses Jahres nach Frankreich um, wo auch E. Beneš eintrifft. Während der gesamten Zeit des Krieges trug Masaryk die größte Last und Verwantwortung für die Zukunft des tschechischen und des slowakischen Volkes bei den Verhandlungen in England im Jahr 1916, in Russland und danach in den USA, bis hin zur Unterzeichnung des Pittsburgher Vertrags und der Washingtoner Deklaration. Und während die europäischen Alliierten lange mit der Zerschlagung Österreich-Ungarns zögerten, gelang es Masaryk, die Unterstützung des amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson für die Entstehung des neuen Staates zu gewinnen. Daher stand er auch mit vollem Recht bei der Gründung der ČSR an deren Spitze.

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